Am 03.11.2017 erschien „Nichts war umsonst“, das neue Album von Prinz Pi. Darauf befinden sich einige Titel, die man definitiv gehört haben sollte. Deshalb möchte ich das gesamte Album rezensieren.
Prinz Pi behauptet sich weiterhin als Rapper, in seinen neuen Liedern sind jedoch einige Pop-Elemente zu finden. Ein Feature mit Mark Forster befindet sich auf dem Album, mit ihm zusammen singt Prinz Pi das Lied Original. Außerdem sind Kaind, Bausa und Bosse auf dem Album zu finden.
Sprachlich handelt es sich wie immer um ein wahres Meisterwerk. Jedes seiner Worte trifft ein Gefühl genau auf den Punkt und berührt den Zuhörer. Prinz Pi ist in der Lage mit seinen Texten Dinge auszudrücken, die andere Menschen nur fühlen können. Das Album bietet zahlreiche Möglichkeiten zur Identifikation.
Inhaltlich unterscheidet es sich stark von den älteren Alben. Geprägt von positiver Grundstimmung, drückt Prinz Pi seine Zufriedenheit mit dem eigenen Leben aus. Es wirkt, als wäre er nach einer schwierigen Reise an seinem Ziel angekommen. Die Depression beschreibt den Startpunkt für einen langen Weg, welchen er ging. Währenddessen habe er die kleinen Dinge im Leben schätzen gelernt und drückt nun aus, dass nichts was er erlebte umsonst war. Dem Zuhörer geben die Texte die Hoffnung zurück, wirken beruhigend und nehmen die Angst vor der Zukunft. Negative Situationen werden beschrieben, woraus Prinz Pi eine positive Konsequenz zieht.
„Wir haben es geschafft bis hier ohne richtige Chance
Jede Qual hat uns trainiert, nichts war umsonst
Jede Stunde, die verstreicht, kostet Zeit, die noch bleibt
Und frisst auf was noch kommt, nichts war umsonst.“
Prinz Pi – Nichts war umsonst
Des Weiteren distanziert er sich inhaltlich von der früher verwendeten rebellischen Gesellschaftskritik. Stattdessen kritisiert der Rapper die Oberflächlichkeit der heutigen Gesellschaft am Beispiel von Instagram.
„Herzlich willkommen in meiner Welt
Ich verstehe all die Dinge, die ich mache, manchmal selbst nicht
Immer lächeln in die Linse für die Selfies
Auch ohne ein‘ Filter zeigt ei’m keines, wer man selbst ist“
Prinz Pi – Meine Welt
Ein weiteres Thema, welches er anschneidet, ist die Zielstrebigkeit von Menschen. Ihm zufolge solle man die eigenen Ziele zwar verfolgen, aber nicht permanent Planen. Stattdessen sollte man einfach leben und die Dinge auf sich zukommen lassen. Im Song Listen wird seine Einstellung dazu besonders deutlich.
„Ich hab‘ mir mal ein Blatt genomm’n in meiner ersten Wohnung damals
Wo ich noch kaum Erfahrung, doch ’nen riesengroßen Plan hatt‘ […]
Wir klettern eine Leiter hoch, irgendwann wird uns schwindelig
Denn hinter uns, da windet sich der Nachwuchs schon im Kindersitz
Doch im Hier und Jetzt ist alles Provisorium
Junger Rebell ohne Grund, lange Sätze ohne Punkt“
Prinz Pi – Listen
Alles in allem ein meiner Meinung nach sehr gelungenes Album, musikalisch sowie auch inhaltlich. Wer jedoch rebellische, depressiv angehauchte Texte von Prinz Pi liebt, sollte er bei den alten Alben bleiben. Hiervon ist in Nichts war umsonst nämlich wenig zu finden. Stattdessen sorgen die Lieder für gute Laune und vermitteln eine positive Lebenseinstellung.
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